Kaiserwetter war dem Florianifest der Freiwilligen Feuerwehr am Donnerstag beschieden. Kein Wunder, dass der Besucherstrom vom späten Vormittag bis in die Abendstunden hinein nicht abriss. Begonnen hat das Fest mit einem Gedenkgottesdienst in der katholischen Stadtpfarrkirche und einer Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal für die verstorbenen Feuerwehrkameraden. Beim Festakt im Saal des Feuerwehrhauses wurden danach Feuerwehrmänner für langjährige Dienstzeit geehrt. Mehrere Grußwortsprecher hoben die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements in den Feuerwehren hervor. Gedankt wurde aber auch den Angehörigen der Feuerwehrleute, die oft im Hintergrund wirken.
Nach dem Eintreffen der acht Feuerwehren aus der Großgemeinde am Feuerwehrhaus an der Hadersbacher Straße wurde unter den Klängen der Stadtkapelle zur katholischen Stadtpfarrkirche marschiert, wo von Stadtpfarrer Josef Ofenbeck, assistiert vom evangelischen Mitbruder Ulrich Fritsch, ein würdevoller Gottesdienst für die verstorbenen Feuerwehrkameraden gefeiert wurde.
Auf dem Rückweg zum Feuerwehrhaus fand dann am Kriegerdenkmal an der Bahnhofstraße zum Gedenken an die verstorbenen Feuerwehrmitglieder eine Kranzniederlegung statt.
Zurück beim Gerätehaus fand im Saal ein Festakt statt, zu dem neben den zu einer besonderen Ehrung vorgesehenen Feuerwehrkameraden auch eine Reihe von Ehrengästen aus der Politik und dem Feuerwehrwesen gekommen waren. Nach der Begrüßung durch Sebastian Hansbauer, dem Vorsitzenden des Feuerwehrvereins, eröffnete Bürgermeister Herbert Lichtinger den Reigen der Grußworte. Zunächst richtete er einen großen Dank an die aktiven und passiven Mitglieder der Feuerwehr für ihren selbstlosen Dienst zum Wohl der Allgemeinheit.
Daneben gebühre aber nach den Worten des Bürgermeisters besonderer Dank auch einer Gruppe, die für die Aufrechterhaltung des Feuerwehrdienstes eine wichtige Rolle spiele, aber oftmals im Hintergrund wirke. Dies seien die Angehörigen der Feuerwehrmitglieder. Sie hielten den Feuerwehrleuten den Rücken frei und müssten oft auf ihren Partner oder ihre Partnerin verzichten, wenn diese bei Übungen oder bei Einsätzen gefordert seien und nicht für die Familie da sein können. Oftmals wirkten die Angehörigen sogar bei der Durchführung von Festivitäten wie Florianifest, Christkindlmarkt oder Sonnwendfeuer aktiv mit und trügen so maßgeblich zum Gelingen bei. Und immer wieder müssten sie auch die Sorgen aushalten, wenn zu Einsätzen ausgerückt werde.
Als Vertreter des Landkreises freute sich stellvertretender Landrat Bernhard Krempl darüber, dass sieben verdiente Feuerwehrmänner aus der Gemeinde für insgesamt 230 Dienstjahre ausgezeichnet werden könnten. Sie leisteten ehrenamtlichen Dienst und leisteten in Notfällen entsprechend Hilfe. Der designierte Landwirtschaftsminister und MdB Alois Rainer betonte, dass die Feuerwehren vielfältige Aufgaben wahrzunehmen hätten. Der Staat unterstütze sie dabei in besonderer Weise finanziell. In die gleiche Kerbe schlug MdL Josef Zellmeier, indem er als Vorsitzender des Haushaltsausschusses darauf verwies, dass im Jahr 2023 die Förderung der Feuerwehren entsprechend angepasst worden sei und künftig auch Generalsanierungen von Gerätehäusern bezuschusst würden. Kreisbrandrat Markus Weber und Stadtbrandrat Stefan Bachl aus Straubing gratulierten den Dienstjubilaren ebenfalls zur Auszeichnung und wünschten MdB Alois Rainer in seiner künftigen Aufgabe als Landwirtschaftsminister eine glückliche Hand. Rainer habe Ahnung, sei absolut zuverlässig, immer Feuerwehrler geblieben und werde sicher „der normalste Landwirtschaftsminister Deutschlands“ sein.
Eine besondere Überraschung hatte Abschnittsfeuerwehrkommandant Christian Gruber von der österreichischen Partnerfeuerwehr Altmünster zum Florianifest der Geiselhöringer Feuerwehr parat. Vor zwanzig Jahren sei die Partnerschaft zwischen den beiden Feuerwehren offiziell geschlossen worden, so Gruber. Die freundschaftlichen Kontakte gebe es aber schon viel, viel länger. Mit einer Fotokollage in Form eines Feuerwehrautos, die er mitgebracht hatte, solle an die zurückliegenden Jahre der freundschaftlichen Verbundenheit erinnert werden. Zum Jubiläum würden beide Wehren heuer gemeinsam einen Ausflug ins tschechische Budweis unternehmen. Als letzter Sprecher ging der Geiselhöringer Feuerwehrkommandant Patrick Hierl noch auf wichtige Aspekte des Feuerwehrwesens ein.
Anschließend nahm stellvertretender Landrat Bernhard Krempl zusammen mit den Ehrengästen die Auszeichnung von Feuerwehrdienstjubilaren aus der Gemeinde vor. Geehrt wurden für 25 Jahre aktiven Dienst Sebastian Buchecker (Greißing), Sebastian Hansbauer, Max Heinzlmeir (Geiselhöring) und Jürgen Luginger (Haindling), für 40 Jahre Konrad Bogner (Hainsbach) und Christian Hierl (Geiselhöring) sowie für 50 Jahre Alfons Fritsch (Hainsbach). Aus den Reihen der Geiselhöringer Feuerwehr wurden Armin Troppmann, Fritz Troppmann, Christian Stautner, Johannes Plank, Ernst Hunder und Armin Hörndl das Feuerwehrzivilabzeichen in Silber verliehen.